Der französische Wohnungsmarkt entwickelt sich gut, und deshalb ist der Hypothekensektor gut aufgestellt. Obwohl die Zinsen zu Beginn des Jahres leicht gestiegen sind, wollen viele Hauskäufer von den nach wie vor sehr günstigen europäischen Tarifen profitieren. Mehr als 907.000 Häuser wurden zwischen Mai 2016 und Mai dieses Jahres verkauft, ein größerer Anstieg als erwartet.
Einer der Gründe dafür ist Brexit: Viele Immobilieninvestoren, die sich traditionell für Großbritannien entschieden haben, haben sich Frankreich zugewandt. Die Superreichen konzentrieren sich laut der Fachzeitschrift Mortgage Introducer nicht mehr auf London, sondern auf Paris und die französische Riviera. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis in Paris ist laut Notaires de France, dem französischen Notariatsverband, in einem Jahr um 5,5 Prozent auf 8.450 Euro gestiegen.
Die Nachfrage kommt nicht nur von außen, sondern auch von den Franzosen selbst. Im Jahr 2008 hatten 60 Prozent der französischen Haushalte ein Privathaus, aber jetzt sind es zwei von drei. Ein bedeutender Teil der Franzosen kauft neue Häuser: Die Zahl der neuen Häuser in Frankreich ist im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent gestiegen, 258.600 neue Häuser wurden gebaut.